Günther Glogowski

Günther Glogowski wurde am 5. März 1922 in Berlin geboren. Im Oktober 1933 zieht die Familie Glogowski von der Kavalierstraße 10 in Berlin-Pankow in die Lützowstraße in Berlin-Tiergarten. Seine Eltern werden gezwungen kurz vor ihrer Deportation am 24. Oktober 1941 nach Litzmannstadt (Lodz) in Polen in ein Judenhaus am Kaiser-Franz-Grenadierplatz 3 in Berlin (Mitte) umziehen. Sie werden am 4. Mai 1942 in das Vernichtungslager Kulmhof, 50 Kilometer nördlich von Lodz und nahe der Stadt Chlemno, überstellt und dort ermordet.

Günther muss im März 1936 die Schule verlassen. Er war gerade 14 Jahre alt geworden. Ein Jahr später trat er als Zionist in die Hachschara-Ausbildung in Jessen-Mühle über Sommerfeld ein. Jessen liegt in Polen etwa 185 km südöstlich von Berlin. Die Ausbildung fängt im Sommer 1937 an und bietet 30 jungen Pionieren im Alter von 15 bis 17 Jahren Platz. Es ist einer der wenigen Hachschara-Ausbildungsstätten, an denen sie während des Krieges ihre Arbeit im Untergrund fortsetzen konnten. Nach Abschluss seiner zweijährigen Ausbildung floh Günther im Sommer 1939 in die Niederlande und fängt als Landwirt im Werkdorp an zu arbeiten.

Er ist einer der sechzig die bleiben dürfen, sie regeln nach der Räumung des Werkdorps am 20. März 1941 das Tagesgeschäft und fahren später die Ernte ein. Nach der endgültigen Schließung des Werkdorp im August 1941 findet er in Barradeel (Gemeinde Wijnaldum) bei der Familie Bruining ein Obdach zum Leben und Arbeiten. Mehr als ein Jahr später wird er festgenommen und ins Lager Westerbork gebracht. Wenige Tage später wurde er nach Auschwitz deportiert, wo er am 17. September 1942 ermordet wurde.