21 Jahre
Hans Martin Pinkus wurde am 2. Juli 1923 in Delitizsch geboren. Nach der Reichspogromnacht wird Hans Martins Vater verhaftet und hält sich mehrere Wochen im Lager Sachenhausen auf. Sein Bruder Erich (1912) sitzt in Buchenwald in Haft. Beide kehren nach Leipzig zurück. Doch drei Jahre später werden Hans‘ Eltern nach Riga deportiert, wo sie am 21. Januar 1942 ermordet werden. Erich erleidet das gleiche Schicksal wie seine Eltern. Er wird von Leipzig nach Riga deportiert und am 21. Januar 1942 ermordet.
Anfang 1939 wurde Hans Martin als 15-Jähriger in die Niederlande geschickt, in der Hoffnung, dort besser aufgehoben zu sein. Er wird zum Landwirt ausgebildet. Nach der Räumung des Werkdorps am 20. März 1941 findet er Obdach bei Philipp und Goldine Pinkus. Mehr als ein halbes Jahr später wird Hans Martin am 19. Dezember 1941 wegen Betrugs- und Geldveruntreuungsverdachts in Amsterdam festgenommen. Er bleibt bis zu seiner Überstellung ins Lager Westerbork am 10. Januar 1942 in Haft. Mit dem ersten Transport wird er nach Auschwitz deportiert ebenso wie seine Cousine Ilse Senta, die Tochter von Philipp und Goldine Pinkus. Sie wird unmittelbar nach der Ankunft ermordet, wann Hans Martin getötet wurde, ist nicht bekannt.
Biographische Daten
Familie
Sohn von
- Klara Pinkus-Jacobi * 15-10-1883 in Delitzsch † 21-01-1942 in Riga und
- Gerson Pinkus * 27-04-1883 in Czarnikau † 21-01-1942 in Riga
Letzte Adresse
Leipzig, Gneisenaustr. 47
Letzte bekannte Aufenthaltsorte in den Niederlanden
- 16-02-1939
Quarantaine Beneden Heijplaat, Quarantainestraat 1, Rotterdam - 20-03-1939
Huize Ockenburgh, Monsterseweg 4-6, Loosduinen - 1939
Huis ten Vijver, Dwarsweg 3, Scheveningen - 29-11-1939
Werkdorp Wieringen, Nieuwesluizerweg 42, Slootdorp (Wieringen) - 20-03-1941
Nach der Räumung des Werkdorps auf dem Transport nach Amsterdam - 27-03-1941
Amsterdam, Achillesstraat 97-III (Philipp Pinkus) - 10-01-1942
Vom Untersuchungsgefängnis in Amsterdam nach Westerbork - 15-07-1942
Auf dem 1. Transport nach Auschwitz