Heinz Günther Joseph

Heinz Günther Joseph wurde am 4. Oktober 1922 in Hamburg geboren. Mit dem Kindertransport kommt er am 4. Januar 1939 mit seinen Brüdern Werner (1928) und Hans Hugo (1924) in die Niederlande. Die Eltern der drei Jungen planen, nach Columbia zu gehen, aber sie haben keine Geldmittel. Um ihren Kindern Hoffnung auf eine Zukunft zu geben, beschließen die Eltern, die drei in die Niederlande gehen zu lassen. Anfang 1939 öffneten die Niederlande die Grenze für 2000 Kinder, Eltern sind nicht willkommen. Nach einem Aufenthalt in einem Kinderheim in Eindhoven werden Heinz-Günther und Hans Hugo im November 1939 ins Werkdorp aufgenommen. Durch die Abreise von 76 Werkdorpers nach Palästina mit dem Schiff Dora im September 1939 sind viele Plätze frei geworden.

In das Werkdorp wird Heinz zum Landwirt ausgebildet. Nach der Räumung des Werkdorps am 20. März 1941 wurde er von der Familie Klein betreut. Am 11. Juni 1941 wird er als einer von 57 Werkdorpers bei der 2. Razzia in Amsterdam festgenommen und über das Lager Schoorl nach Mauthausen deportiert. Innerhalb von drei Monaten nach seiner Ankunft wurde er am 16. September 1941 ermordet. Auch seine Eltern und Brüder überlebten den Krieg nicht. Seine Eltern werden Ende 1941 von Düsseldorf nach Riga deportiert und fast unmittelbar nach der Ankunft ermordet. Seine beiden jüngeren Brüder Hans und Werner wurden im Mai 1943 nach Sobibor deportiert und dort sofort ermordet.