Gert Herz

Gert wurde am 8. März 1925 in Recklinghausen geboren. Aufgewachsen ist er in Velbert im Ruhrgebiet, 15 Kilometer von Essen entfernt. Sein Vater war Zigarrenfabrikant. Unmittelbar nach der Kristallnacht wird sein Vater für etwas mehr als einen Monat in Dachau inhaftiert. Seine Eltern haben ein US-Visum aber es kommt nicht dazu, dass sie ausreisen. Vater Ernst wurde am 27. Oktober 1941 von Düsseldorf nach Litzmannstadt deportiert und dort ermordet. Mutter Johanna wurde zwei Wochen später am 10. November 1941 von Düsseldorf nach Minsk deportiert und dort ermordet.

Gert kommt am 4. Januar 1939 mit dem Kindertransport in die Niederlande. Er macht eine Reise über verschiedenen Kinderheimen in den Niederlanden und landet im Herbst 1940 über die Valkenburgerstraat in Amsterdam im Werkdorp, zusammen mit acht anderen jungen Flüchtlingen und ihrer Lehrerin Paula Jonas-Platz. Bevor Gert in die Niederlande kommt, möchte er Automechaniker werden. In des Werkdorps arbeitet er als Landwirt. Nach der Räumung des Werkdorps am 20. März 1941 blieb er mehr als sechs Monate bei Pflegefamilien. Als im November 1941 das Jugendhaus des Judenrates eröffnet wird, erhält Gert dort einen Platz und wird so mit mehreren anderen Werkdorpers vereint. Er steht auf der Liste für den ersten Transport im Juli 1942 nach Auschwitz und wird dort am 30. September 1942 ermordet.