22 Jahre
Günther Hertz wurde am 4. Dezember 1919 in Borghorst geboren. Er hat eine ältere Schwester Herta (1910). Sie wird zusammen mit ihrem Sohn Richard (1932) und ihrer Mutter in das Ghetto Riga deportiert. Herta wurde wie ihr Sohn Richard am 13. Dezember 1941 ermordet, ihre Mutter am 24. Januar 1942
Sein älterer Bruder Rudolf (1913) floh im Januar 1938 über die Niederlande in die Vereinigten Staaten und überlebt den Krieg. Sein Vater hatte ein Stoffgeschäft und wurde zusammen mit seinem Onkel im Frühjahr 1941 verhaftet und in das Lager Sachenhausen überstellt. Dort starb er ein Jahr später an Herzversagen.
Günther floh Anfang 1939 in die Niederlande. Über den Kibbuz „De Kleine Haar“ in Gorssel und das „Dommelhuis“ in Eindhoven gelangt er ins Werkdorp. Wie im Kibbuz arbeitet er dort als Gärtner. Nach der Räumung des Werkdorp am 20. März 1941 wurde er von der Pflegefamilie Jacobs im Oosterpark in Amsterdam aufgenommen.
Er steht auf der Liste für den ersten Transport und versucht über Belgien nach Frankreich zu fliehen. Bereits Ende 1939 sammelte er Lebenserfahrung in Westerbork. Während der Flucht wird er festgenommen und im Lager Drancy eingesperrt. Von dort wurde er nach Auschwitz deportiert, wo er mehr als zwei Wochen nach seiner Ankunft am 11. November 1942, ermordet wird.
Biographische Daten
Familie
Sohn von
- Jenny Hertz-Jonas * 21-04-1887 in Borken † 27-01-1942, Riga und
- Moritz Hertz *01-03-1879 in Borghorst † 05-03-1942 in kamp Sachsenhausen
Letzte Adresse
Borghorst, Münsterstrasse 43
Letzte bekannte Aufenhaltsorte in den Niederlande
- 09-01-1939
Gorssel, De Kleine Haar - 20-07-1939
Dommelhuis
Eindhoven, Jonckbloetlaan 13 - 13-10-1939
Kamp Westerbork - 10-02-1940
Werkdorp Wieringen, Nieuwesluizerweg 42, Slootdorp (Wieringen) - 20-03-1941
Nach der Räumung des Werkdorfs auf dem Transport nach Amsterdam - 27-03-1941
Amsterdam, Oosterpark 74-bhs - nach juli 1942
Kamp Drancy (F) - 11-11-1942
Auf dem Transport nach Auschwitz