Hans Werner Binheim

Hans Werner Binheim wurde am 24. Januar 1923 in Hannover geboren. Anfang Januar 1939 kam er als 15-Jähriger mit seinen jüngeren Schwestern Ruth (1925) und Hanna (1926) mit einem Kindertransport in die Niederlande. Ende Januar 1939 erklärte sich die Familie Hiegentlich bereit, die Kinder in Amsterdam, bzw. in Arnheim und Zandvoort aufzunehmen. Das Kinderkomitee beschließt, dass die Kinder zunächst verschiedene Kinderheimen besuchen müssen. Am 4. Oktober 1939 landet Hanna über Kinderheime in Bergen und Driebergen bei der Pflegefamilie Wallage in Groningen. Ruth am 31. Mai 1940 bei Familie Hiegentlich in Amsterdam. Wohin Hans nach der Räumung des Werkdorps am 20. März 1941 auch gehen kann. Ein Jahr zuvor hatte er einen Platz in das Werkdorp bekommen. Er fängt als Elektriker, Klempner an zu arbeiten.

Hans gehört zur Juni-Gruppe, Werkdorpers, die am 11. Juni 1941 während der 2. großen Razzia in Amsterdam festgenommen wurden. Während der Razzia versucht er, sich auf dem Dachboden des Hotels zu verstecken, doch er entgeht der Verhaftung nicht. Er wird über das Lager Schoorl in einer Gruppe von 300 Juden, unter denen Hans und 56 andere Werkdorpers, nach Mauthausen deportiert. Sie müssen Zwangsarbeit in Steinbrüchen leisten und/oder werden medizinischen Experimenten unterzogen. Innerhalb von drei Monaten nach seiner Ankunft wird Hans dort am 8. September 1941 ermordet.

Seine Eltern bleiben in Hannover zurück. Sie werden aus Hannover deportiert und am 2. März 1943 ermordet. Schwester Ruth überlebt und stirbt 2019 in den Niederlanden. Auch Schwester Hanna überlebt und wandert in die USA aus, wo sie 2020 in Kalifornien starb.