Peter Herman Artur Bielefeld

Peter Herman Artur Bielefeld wurde am 12. Mai 1921 in Stettin geboren. Als 15-Jähriger bereitet er sich 1936 im Haschschara-Zentrum Havelberg auf ein Leben in Palästina vor. 110 Kilometer westlich von Berlin gelegen, beherbergte dieses Zentrum 30 junge Zionisten. Sowohl Jungen als auch Mädchen waren willkommen. Im Januar 1937 erwarb er eine Stelle im Werkdorp und fängt als Landwirt an zu arbeiten. Am Tag der Räumung am 20. März 1941 hat er frei und ist daher nicht in Arbeitskleidung, sondern in seiner gepflegten Zivil. Er wird zum Bleiben ausgewählt und gehört damit zu den 60, die bleiben. Dann wird er wegen seiner gepflegten Kleidung vom SS-Sturmbannführer Willy Lages ausgewählt und muss nach Amsterdam. Das zeigt, wie grausam das Schicksal sein kann, denn drei Monate später gehört er zur Juni-Gruppe, zu den Werkdorpers, die am 11. Juni 1941 bei der 2. großen Razzia in Amsterdam verhaftet wurden und über das Lager Schoorl in einer Gruppe von 300 Juden, darunter 57 Werkdorpers, nach Mauthausen deportiert werden. Sie müssen Zwangsarbeit in Steinbrüchen leisten und/oder werden medizinischen Experimenten unterzogen. Innerhalb von drei Monaten nach seiner Ankunft wird Peter am 10. September 1941 ermordet.

Am 12. Februar 1940 werden Peters Eltern von Stettin in das Ghetto Piaski (südöstlich von Warschau nahe der Grenze zur Ukraine) verlegt, wo Vater Hermann am 23. März 1942 ermordet wird.[1] Mutter Anna wurde nach dem Krieg am 12. Februar 1940 für tot erklärt.