Hildegard Strauß

30 Jahre

Hildegard wurde am 11. September 1909 in Sprendlingen, eine Stadt 80 km von Frankfurt am Main entfernt, geboren. Sie hat einen jüngeren Bruder, Herbert (1911).

Hildegards Eltern werden am 9. Oktober 1942 in das „Protektorat“ Theresienstadt deportiert. Beide überleben. Bruder Herbert (1911) starb am 5 Juni 1943. Als Todesursache wird angegeben, dass er sich erhängt hat.

Hildegard ist Hauswirtschaftslehrerin. Aufgrund der Ausreise (Emigration) des Küchenleiters im Werkdorp bemüht sich die Jüdische Arbeitsstiftung um ein Visum für Hildegard.

Sie weisen darauf hin, dass es schwierig ist, eine gute Leiterin für das Kochen ritueller Speisen zu finden. Sie erhält von Dezember 1939 bis Juni 1940 ein Visum, so der Leiter der Visastelle beim Konsul in Frankfurt am Main, sofern ihre Rückkehr nach Deutschland gewährleistet ist.

Ihr Visum wird verlängert und nach der Räumung des Werkdorps am 20. März 1941 findet sie Obdach bei Frau de Winter in Amsterdam. Seit der Eröffnung im Oktober 1941 ist sie Küchenleiterin im Jugendhaus des Judenrats. Basierend auf dieser Funktion hat sie eine ‚Sperre‘. Transportaufschub, aber keine dauerhafte Bleibe. Sie wird am 20. September 1943 festgenommen und nach Westerbork überstellt. Nicht einmal einem halben Jahr später, am 3. März 1944, wurde Hildegard nach Auschwitz deportiert. Sie wird vier Monate später, am 9. Juli 1944, ermordet.

Biographische Daten

Familie

Tochter von

  • Clementine Strauss-Heumann * 24-06-1875 in Gau Odernheim  † unbekannt und
  • Jakob Strauss * 9 juni 1873 in Ober Seemen † unbekannt

Letzte Adresse

Mainz, Clarastrasse 13

Letzte bekannte Aufenthaltsorte in den Niederlanden

  • 20-12-1939
    Werkdorp Wieringen, Nieuwesluizerweg 42, Slootdorp (Wieringen)
  • 20-03-1941
    Nach der Räumung des Werkdorps auf dem Transport nach Amsterdam
  • 27-03-1941
    Amsterdam, Milletstraat 40-1 (Frau De Winter)
  • 10-11-1941
    Amsterdam, Plantage Franschelaan 13
  • 20-09-1943
    Auf Transport nach Westerbork Baracke 60
  • 03-03-1944
    Auf Transport nach Auschwitz