Judith Ursula Lea Leyser

Judith Ursela Lea Leyser wurde am 23. Januar 1942 in Naarden geboren. Sie ist die Tochter von Gitta Leyser-Rechnitz und Lothar Leyser. Ihre Eltern lernten sich vor etwa 3 Jahren im Werkdorp kennen. Beide sind aus Deutschland geflohen. Ihre Eltern heirateten im September 1940 und einen Monat später wurde ihre Schwester Gabi in der Dintelstraat 34 geboren, wo Lothars Mutter mit ihren betagten Eltern lebt. Lothar bleibt dann im Werkdorp. Er ist einer von 60 Werkdorpers, die nach der Räumung des Werkdorps am 20. März 1941 bleiben dürfen. Aber auch ihr Vater geht nach der endgültigen Schließung des Werkdorps im August 1941 nach Amsterdam.

Die Familie Leyser zieht im September 1941 nach Huizen, wo sie in einem Gartenhaus „De Kwartel“ hinter dem Haus der Familie De Wette Obdach finden. Dort bleiben sie über ein Jahr. Ihr Vater sorgt für den Unterhalt der Familie, indem er sich um private Gärten in Huizen kümmert. Am 23. Januar 1942 wurde Judith Ursela Lea in Naarden, wahrscheinlich im Diakonessenkrankenhaus, geboren.

Im November 1942 wurden alle Juden in „Het Gooi“ gezwungen, nach Amsterdam zu ziehen. Die junge Familie reist wieder nach Amsterdam und zieht bei der Mutter ihres Vaters in der Dintelstraat 34-EG ein.

Am Sonntag, dem 20. Juni 1943, wurden Lothar und Gitta und ihre Kinder während einer der großen aufeinanderfolgenden Razzien festgenommen und über den Bahnhof Muiderpoort in den Zug nach Westerbork gesetzt. Er hat eine „Sperre“ und auch Gitta als Ehefrau, doch wenige Wochen später, am 6. Juli 1943, werden sie nach Sobibor deportiert, wo alle vier am 9. Juli unmittelbar nach ihrer Ankunft ermordet werden.