Wolfgang Lissauer

Wolfgang Lissauer wurde am 14. Dezember 1921 in Hamburg geboren. Seine Eltern lassen sich scheiden und unmittelbar nach der Reichspogromnacht am 9. November 1938 beschließt Mutter Senta, dass es für ihre Kinder keine Zukunft in Deutschland gibt. Wolfgang kommt mit seinen Schwestern Ruth (1924) und Beatrice (1925) mit einem Kindertransport in die Niederlande.

Wolfgang verbrachte das erste Jahr in den Niederlanden in Kinderheimen und kam am 12. Dezember 1938 im Werkdorp an. Dort wird er ausgebildet und arbeitet in der Landwirtschaft. Er war kein Zionist. Nach der Räumung des Werkdorps am 20. März 1941 wurde er von der Pflegefamilie Poliadkoff in der van Baerlestraat in Amsterdam aufgenommen. Nach sechs Monaten zieht er in die Jekerstraat, wo er mit 10 anderen Werkdorpers in Gesellschaft ist. Er schließt sich nicht den Werkdorpers im Jugendhaus des Judenrats an, das am 10. November 1941 seine Pforten öffnet. Im Juli 1942 steht er auf der Liste für den ersten Transport nach Auschwitz. Dort wurde er am 30. September 1942 ermordet.

Wolfgangs Mutter wurde am 25. Oktober 1941 nach Litzmannstadt (Lodz) deportiert und dort ermordet. Das Schicksal seines Vaters Frido ist unbekannt.

Seine Schwestern Ruth und Beatrice leben beide 1942 in Arnheim. Im Dezember 1942 wird Ruth verhaftet und nach Westerbork überstellt und am 3. März 1944 nach Auschwitz deportiert und am 31. Juli 1944 ermordet. Beatrice wurde am 26. Juli 1943 festgenommen und nach Westerbork überstellt, sie wurde allerdings nicht deportiert und wanderte nach dem Krieg nach England aus.