Lothar Rothschild

34 Jahre

Lothar Rothschild wurde am 22. August 1908 in Rexingen geboren, dem Ort, in dem seine Eltern und sein Bruder Hans Max (1917) geboren und aufgewachsen sind.

Mit 15 Jahren zieht Lothar nach Bambeck-Altona, um dort eine Ausbildung zum Kaufmann zu absolvieren.

1930 zieht die ganze Familie Rothschild nach Villingen-Schwenningen und wohnt in der Waldstraße 27. Sein Vater, der bis dahin Viehhändler war, stieg in das Immobiliengeschäft seines Bruders Moritz ein. Lothar ist Mitglied im sozialdemokratisch orientierten Jugendverband SAJ der 14- bis 20-Jährigen. 1933 wird die SAJ verboten.

Lothars Mutter stirbt 1937. Sein Vater und sein jüngerer Bruder Hans Max fliehen 1938 nach Brasilien und überleben den Krieg.

Lothar zieht 1936 nach Nürnberg. Dort wird er wegen angeblicher „Rassenschande“ festgenommen und landet im Zuchthaus Dresden. Nach zwei Jahren Aufenthalt und den vielen Misshandlungen durch die Gestapo ist er körperlich und seelisch ein Wrack. Nach seiner Freilassung fand er mit Hilfe von Freunden einen Platz beim Komitee für jüdische Flüchtlinge in Apeldoorn.

Am 29. April 1939 wurde Lothar in die zentralisraelitische Irrenanstalt Het Apeldoornsche Bosch eingeliefert. Dort freundet er sich mit der Krankenschwester Ruth ten Brink aus Bramsche an.

Nach einem fast vierjährigen Aufenthalt dort wurde Lothar am 22. Januar 1943 wie alle anderen Bewohner der Anstalt deportiert. Dies betrifft 869 Patienten und 592 Einwohner von Apeldoorn und das jüdische Personal. Sie werden umgehend nach Auschwitz deportiert und dort unmittelbar nach ihrer Ankunft am 25. Januar 1943 ermordet.

Biographische Daten

Familie

Sohn von

  • Johanna Rothschild-Esslinger * 22-02-1889 in Rexingen † 28-04-1937 in Villingen und
  • Karl Rothschild * in Rexingen † in Sao Paulo

Letzte Adresse

Nürnberg

Letzte bekannte Aufenthaltsorte in den Niederlanden

  • 29-04-1939
    Apeldoorn, Apeldoornsche Bosch, Zutphensestraat 106
  • 22-01-1943
    Auf Transport nach Auschwitz