Ruth Schwarzschild

Ruth Schwarzschild wurde am 6. September 1919 in Bad König, einem Ort 65 km südlich von Frankfurt am Main, geboren.

Ihr Bruder Werner (1911), Cecile (Zoe) (1914) in England und ihr Bruder Zeev in Israel überleben den Krieg.

Ruth besucht die Hachschara-Ausbildung in Ellguth-Steinau. Sie floh im Oktober 1939 in die Niederlande und kam am 9. April 1940 im Werkdorp an. Dort arbeitet sie im Haushalt. Nach der Räumung des Werkdorps am 20. März 1941 findet sie Obdach bei der Familie Löwenthal.

Ab dem 11. März 1942 fängt sie als Näherin in der HAV-Abteilung, Hulp Aan Vertrekkenden, (Unterstützung für Abreisenden), in der Oude Schans 74 in Amsterdam an zu arbeiten.

Zur Unterstützung der in die Enge getriebenen jüdischen Bevölkerung richtet der Judenrat die Abteilung HAV für zu abreisenden Menschen ein. In diesem Dienst waren 400 Juden beschäftigt. Sie erstellten Gepäcklisten für die Menschen die deportiert werden sollten, sammelten beispielsweise feste Schuhe und Rucksäcke, halfen beim Packen und erledigten die notwendigen Formalitäten.

Aufgrund dieser Funktion hat Ruth eine „Sperre“. Das verschafft ihr etwas Aufschub. Trotzdem wurde sie am 20. Juni 1943 festgenommen und nach Westerbork überstellt. Fünf Monate später, am 16. November 1943, wird sie nach Auschwitz deportiert, wo sie gleich nach ihrer Ankunft am 19. November 1943 ermordet wird.