Werner Wilhelm Laser

Werner Wilhelm Laser wurde am 30. Mai 1921 in Berlin geboren. Er kommt im Sommer 1939 in die Niederlande und kommt am 29. August im Werkdorp an.

Seine Eltern und seine älteren Brüder Kurt Joshua (1912) und Gideon Gerhard (1915) wanderten illegal ein Jahr nach Werners Umzug mit dem Schiff MS Pacific Pazifik nach Palästina aus. Es ist eine riskante Reise. Von der rumänischen Hafenstadt Tulsa, die über die Donau mit dem Schwarzen Meer verbunden ist, starten drei Schiffe die Reise nach Palästina. An Bord der drei Schiffe befinden sich insgesamt 3404 jüdische Flüchtlinge aus Deutschland, Österreich und der Tschechoslowakei. Anfang November 1940 erreichen der Pacific und Milos die Hafenstadt Haifa. Dort halten die Briten, immer noch mit Mandat über Palästina, das Schiff Patria bereit, um die Flüchtlinge auf die britische Inselgruppe Mauritius, Inseln östlich von Madagaskar, abzuschieben. Was für ein Dämpfer. Die 1770 Passagiere auf der Pacific und Milos werden alle auf die Patria umgebucht. Und als das dritte Schiff, die Atlantic, ankommt, werden weitere 100 der 1634 Personen an Bord dieses Schiffes auf der Patria dazu gebucht.

Ende November 1940, als die Reise der Patria im Gange war, sprengte die jüdische Hagana-Miliz eine Seemine gegen die Seite der Patria, um das Schiff am Auslaufen zu hindern. Zweck der Explosion ist es, dem Schiff Schaden zuzufügen, der das Schiff seiner Seetüchtigkeit berauben soll. Doch die Folgen sind sehr weitreichend: Die Patria sinkt. 217 Flüchtlinge und 50 britische Soldaten ertrinken. Die Überlebenden werden aus humanitären Gründen in Palästina aufgenommen. Die 1.534 Flüchtlinge der Atlantic fahren dennoch nach Mauritius und müssen dort bis zum 20. August 1945 bleiben.

Die Eltern von Werner Wilhelm starben beide in Israel, in Magdiel Hod Hascharon, wann ist unbekannt. Kurt starb 1948, Gerhard 2003.

Wie die Versuche aussahen, Werner mit auf die Reise zu nehmen, ist nicht bekannt, und es ist auch nicht klar, ob er sich dessen bewusst war. Vielleicht wurde Werner – er war mit Abstand der Jüngste – mit der Idee vorausgeschickt, über die Niederlande nach Palästina zu reisen, oder die Gelegenheit ergab sich aus heiterem Himmel und es musste sehr schnell gehandelt werden.

Werner wurde im Werkdorp zum Schmied ausgebildet. Nach der Zwangsräumung im Werkdorp am 20. März 1941 findet er Obdach bei der Familie Löwenherz. Er ist einer der 57 Werkdorpers, die am 11. Juni 1941 während der 2. Razzia in Amsterdam festgenommen wurden. Sie werden über Schoorl nach Mauthausen deportiert. Dort wurde Werner Wilhelm am 15. September 1941 ermordet.