Alfred Schüftan

Alfred Schüftan wurde am 27. Juni 1922 in Breslau geboren. Dort wohnen sie zu fünft an der Bahnhofstraße. Alfreds Vater wird 1938 wegen Steuerhinterziehung und Unterschlagung angeklagt und muss für sechs Monate ins Gefängnis und 2100 Reichsmark Geldstrafe zahlen. Er wird am 15. Juni 1938 im Lager Buchenwald inhaftiert und am 10. Januar 1939 entlassen.

Alfred ist Zionist und besucht vor seiner Flucht in die Niederlande im August 1939 das Hachschara-Ausbildung in Ahrensdorf. Dort ist er zusammen mit seinem jüngeren Bruder Fritz (1925)

Sein älterer Bruder Oskar (1920) war nach der Reichspogromnacht bis zum 5. Januar 1939 im Lager Buchenwald inhaftiert. Auch Oskar kommt ins Werkdorp, wo er zum Möbelschreiner ausgebildet wird. Dort arbeitete Alfred arbeitet als Landwirt.

Nach der Räumung des Werkdorps am 20. März 1941 lebten Alfred und Oskar eine Zeit lang zusammen in der Theo de Bockstraat. Nach sechs Monaten zieht Alfred in die Jekerstraat, wo auch viele andere junge Werkdorpers untergebracht sind. Sein Bruder Oskar zieht in die Uiterwaardenstraat, wo er mit Hanni Schelansky (1924) zusammenlebt, der Frau, die er am 17. August 1945 heiraten wird. Sie überleben den Krieg im Versteck in Limburg und wandern nach Florida in die USA aus. Der aus Ahrensdorf heimgekehrte Bruder Fritz wird von Berlin nach Auschwitz deportiert und dort am 17. Mai 1943 ermordet. Vater Bernhard wird am 4. März nach Auschwitz deportiert und dort ermordet. Das Schicksal von Mutter Klara ist unbekannt.

Alfred steht auf der Liste des 1. Transports nach Auschwitz und wird 2,5 Monate nach Ankunft am 30. September 1942 ermordet.