Edit Weil

Edith wurde am 21. Dezember 1924 in Augsburg geboren. Edith, ihr Vater und ihr Bruder Leo (1922) kommen am 12. Februar 1939 gemeinsam in die Niederlande an. Ihre Mutter bleibt in Augsburg zurück. Vater Hermann geht für einen Monat in Rotterdam auf der Heiplaat in Quarantäne und reist dann nach Amsterdam ab. Zur Vorbereitung auf das jüdische Osterfest beantragt ihr in Amsterdam lebender Vater für Edith Beurlaubung für die Zeit vom 19. April bis 1. Mai 1940. Vom Innenministerium, Abteilung Armut, erhält sie die Bewilligung für fünf Tage Beurlaubung.

Ende 1940 erhielt sie einen Platz im Werkdorp. Vier Monate später erfolgt die Räumung und im Frühjahr 1941 ist Edith wieder in Amsterdam und findet bei der Familie Cohen Obdach. Am 6. Juli 1942 fängt sie in der Kantine des Judenrats in der Expo-Abteilung in der Jan van Eyckstraat 15 in Amsterdam an zu arbeiten. Basierend auf dieser Funktion hat sie ein ‚Sperre‘. Ende September 1943 wird sie festgenommen und ins Lager Vught überstellt. Am 25. Januar 1944 wird sie über Westerbork nach Auschwitz deportiert, wo sie unmittelbar nach ihrer Ankunft am 28. Januar 1944 ermordet wird.

Ihr Vater ereilt das gleiche Schicksal wie Edith, er wird am 25. Januar 1944 ebenfalls nach Auschwitz deportiert und gleich nach der Ankunft ebenfalls ermordet.

Ediths Mutter wurde 1943 von Augsburg nach Auschwitz deportiert und dort ermordet.

Leo wurde im April 1943 verhaftet und am 21. April 1943 nach Westerbork gebracht. Er wird am 6. Mai als vermisst gemeldet. Er ist geflohen und lebt unter dem Namen Lodewijk Smulders weiter und präsentiert sich als Lehrer im Dienst des Judenrats. Er geht nach Paris und schließt sich der jüdischen Widerstandsgruppe an, der auch die Werkdorper Anna und Gerhard Sperber sowie Ernst Asscher angehören. Er wird in Paris festgenommen und gelangt über das Lager Drancy ins Lager Buchenwald und wird von dort nach Theresienstadt deportiert. Er überlebt den Krieg und wandert nach Brasilien aus.