Ladislaus Gottlieb

Lazlo Gottlieb wurde am 13. Dezember 1919 in Budapest geboren. Er ist in Wien aufgewachsen. Lazlos Vater stirbt 1939. Seine Mutter und seine jüngere Schwester Iren (1924) bleiben in Wien. Sie werden am 1. Oktober 1942 festgenommen und nach Theresienstadt gebracht. Sie werden am 16. Mai 1944 nach Auschwitz und zwei Monate später in das Lager Stutthof deportiert, wo sie beide ermordet werden. Lazlo ist der hauseigene Anstreicher im Werkdorp. Nach der Räumung des Werkdorps am 20. März 1941 findet er Obdach in der Jekerstraat in Amsterdam, wo er und 11 weitere Werkdorpers verbleiben können. Am 11. Juni 1941 wurde er bei der 2. Razzia in Amsterdam festgenommen und ins Lager Schoorl überstellt.

Als Grund für diese Razzia wurde angegeben, dass am 14. Mai 1941 ein Bombenanschlag auf eine Villa in der Bernard Zweerskade in Amsterdam-Zuid verübt worden war. Diese Villa wurde von den Deutschen beschlagnahmt und von deutschen Offizieren bewohnt. Es gab keine Verletzten, es gab nur Sachschaden, daher werden keine Sofortmaßnahmen ergriffen. Wenige Wochen später wird die Telefonzentrale der Luftwaffe auf Schiphol gesprengt. Ein Wehrmachtsangehöriger wurde schwer verletzt. Zusammengenommen war dies für die Deutschen ein Grund, mehr als 300 in Amsterdam lebende Juden im Alter von 18 bis 35 Jahren zu verhaften und nach Mauthausen zu schicken. 61 Werkdorpers wurden in Amsterdam festgenommen und nach Schoorl überstellt.

Lazlo ist einer der 57 Werkdorpers, die letztendlich in Schoorl aufgrund ihres Alters und ihrer Gesundheit und weil sie vier jüdische Großeltern haben, ausgewählt werden. Sie werden in das Lager Mauthausen deportiert, wo Lazlo am 28. Oktober 1941 getötet wurde.