Max Heftmann

28 Jahre

Max Heftmann wurde am 14. Februar 1913 in Turka geboren. Turka ist ein Dorf im Osten Polens. Ende der 1920er Jahre zieht die Familie nach Wien. Er ist sportbegeistert, vor allem Wassersport und Skifahren, und Mitglied im zionistischen Jugendverein „Blau Weiß“.

Max studiert nach dem Abitur Elektrotechnik. Nach seinem Abschluss nimmt er eine Stelle bei der „Allgemeinen Glühlampenfabrik AG“ – ebenfalls in Wien – an.

Ende 1937 entschließt er sich, Österreich zu verlassen. Er zieht in die Niederlande und lebt für kurze Zeit in der Holbeinstraat 22 in Amsterdam bei einem ehemaligen Journalisten, Mr. Julius Ephraim van der Wielen, von dem er schnell Niederländisch lernt. Dieser Lehrer bleibt jahrelang sein „Onkel Van der Wielen“. Als 1938 im Werkdorp ein Platz für ihn frei wird, fängt er da als Elektriker an zu arbeiten. Er ist der Erschaffer einer Telefonanlage. In Wieringen verlobt er sich mit Raymonde Soesman, dem einzigen holländischen Mädchen in Werkdorp. Zuvor hatte sie 1937 eine Hachschara-Ausbildung in Ahrensdorf absolviert. Die Eltern von Max Heftmann emigrierten Ende 1939 in die Vereinigten Staaten. Auch Max versucht ein Visum zu bekommen, aber da er staatenlos ist, ist dies nicht möglich. Ende 1940 wollen Max und Ray heiraten, doch die Hochzeit kann nicht stattfinden, da Max nie die nötigen offiziellen Papiere aus Wien bekam.

Nach der Räumung des Werkdorp am 20. März 1941 findet er Obdach bei einer Pflegefamilie in der De Lairessestraat in Amsterdam. Max gehört zur Juni-Gruppe, die Werkdorpers, die am 11. Juni 1941 bei der 2. Großrazzia in Amsterdam festgenommen und über das Lager Schoorl nach Mauthausen deportiert wurden. Sie müssen Zwangsarbeit in den Steinbrüchen leisten und/oder werden medizinischen Experimenten unterzogen.

Raymonde Soesman erhält drei weitere Briefe von Max aus Mauthausen. Innerhalb von vier Monaten nach seiner Ankunft wurde Max am 18. Oktober 1941 ermordet.

Raymonde wird am 25. Februar 1943 festgenommen und nach Westerbork überstellt. Sie wurde am 25. Februar 1944 nach Theresienstadt deportiert. Sie überlebt den Krieg.

 

 

Biographische Daten

Familie

Sohn von

  • Rosa Heftmann * unbekannt † unbekannt und
  • Siegfried Heftmann * unbekannt † unbekannt

Letzte Adresse

Wien

Letzte bekannte Aufenthaltsorte in den Niederlanden

  • 22-06-1938
    Werkdorp Wieringen, Nieuwesluizerweg 42, Slootdorp (Wieringen)
  • 20-03-1941
    Nach der Räumung des Werkdorps auf dem Transport nach Amsterdam
  • 27-03-1941
    Amsterdam, De Lairessestraat 96 (fam. Mansfeld)
  • 11-06-1941
    Bei der zweiten Razzia in Amsterdam festgenommen und ins Durchgangslager Schoorl deportiert
  • 22-06-1941
    Auf Transport nach Mauthausen