Rudolf Elk

42 Jahre

Rudolf Elk wurde am 25. Mai 1901 in Frankfurt am Main geboren. Vor seiner Flucht in die Niederlande im Sommer 1936 arbeitete Rudolf Elk als Zahnarzt in Bad Vilbel (Gemeinde Frankfurt am Main). Er ist zudem promovierter Wirtschaftswissenschaftler. Damals lebten 69 Juden im Dorf und ab 1936 durfte Rudolf seine Praxis für seine nichtjüdischen Patienten nicht mehr weiterführen.

Er meldete sich am 19. September 1936 beim Werkdorp und leitete ab Februar 1937 das Sekretariat der „Stichting Joodse Arbeid“. Er zieht Ende Juli 1937 nach Amsterdam. Wenn neue Lehrlingen für das Werkdorp in Amsterdam ankommen, müssen sie sich zuerst beim Komitee für jüdische Flüchtlinge und der Stiftung in 7 ’s-Gravenhekje in Amsterdam melden. Rudolf geht jeden Sonntag ins Werkdorp, unterrichtet dort und bespricht mit der Geschäftsführung den Stand der Neuankömmlinge.

Ende März 1939 floh die 83-jährige Mutter Hanna in die Niederlande. Seine ältere Schwester Rosa ging ihr Anfang März 1939 voraus und fand für die beiden ein Obdach in der Lekstraat in Amsterdam. Nachdem sie auf verschiedenen Adressen gewohnt hatten, zogen Mutter und Tochter Rosa im April 1941 in die Maasstraat, wo Rudolf anderthalb Jahre später zu ihnen kam. Die drei ziehen im Februar 1943 zum Afrikanerplein. Rudolf wird Anfang Juni 1943 verhaftet und ins Lager Westerbork gebracht. Seine Mutter folgt mehr als einen Monat später. Sowohl Rudolf als auch seine Mutter haben eine ‚Sperre‘. Das entpuppt sich für sie nicht als Schutz, sondern war letztlich nur ein Fetzen Papier. Am 20. Juli 1943 werden Rudolf und seine Mutter – sie ist damals fast 87 Jahre alt – nach Sobibor deportiert, wo sie gleich nach ihrer Ankunft ermordet werden.

Rosa (1891), Rudolfs Schwester, starb am 14. August 1943 in Amsterdam an den Folgen einer Lebererkrankung. Sein Bruder Salo (1885) hält sich Anfang der 1940er Jahre in München auf, wird verhaftet und nach Gurs deportiert. Anschließend wurde er am 28. August 1942 aus dem Lager Drancy in Frankreich nach Auschwitz deportiert. Nach dem Krieg wurde er für tot erklärt. Julius Joseph, Rudolfs Vater, starb 1906 in Bad Vilbel.

 

Biographische gegevens

Familie

Sohn von

  • Hanna Elk-Lewy * 13-08-1856 in Plungjany (Litouwen)† 14-08-1943 in Sobibor und 
  • Julius Joseph Elk * 14-09-1850 in Rittawen (Litouwen) † 02-01-1906 in Frankfurt am Main

Letzte Adresse

Frankfurt am Main

Letzte bekannte Aufenthaltsorte in den Niederlanden

  • 30-07-1936
    Amsterdam
  • 19-09-1936
    Werkdorp Wieringen, Nieuwesluizerweg 42, Slootdorp (Wieringen)
  • 30-07-1937
    Amsterdam, Korte Meerhuizenstraat 7-II
  • 01-03-1938
    Amsterdam, Uiterwaardenstraat 136-II
  • 26-07-1940
    Amsterdam, D. Willinkplein (nu Victorieplein) 50-hs (fam. S. Rosenthal)
  • 14-01-1941
    Amsterdam, Noorder Amstellaan (nu Churchilllaan) 7-III (F. Rosenthal)
  • 10-05-1941
    Amsterdam, Biesboschstraat 45-II (fam. Vredenburg-van Thijn)
  • 08-12-1942
    Amsterdam, Maasstraat 72a (fam. Wijngaard)
  • 11-2-1943
    Afrikanerplein 53-I
  • 02-06-1943
    Auf Transport nach Lager Westerbork Baracke 63
  • 20-07-1943
    Auf Transport nach Sobibor