Werner Meijer

Werner Meijer wurde am 15. August 1917 in Hamburg geboren und wuchs in einer Familie mit drei Kindern auf. Werner ist der mittlere der drei, er hat eine ältere Schwester Sophie Ellen (1914) und einen jüngeren Bruder Horst (1919). Die Kinder sind noch klein, als Vater Joseph stirbt. Im Herbst 1932 verließen Mutter Jenny und die drei Kinder Hamburg und zogen nach Utrecht. Werner ist dann gerade mal 15 Jahre alt. Er geht zunächst wie sein Bruder Horst auf ‚Einzelhaschara‘. Das heißt, sie lernen individuell für mindestens zwei Jahre das landwirtschaftliche Handwerk bei einem Bauern, um sich auf ein Leben in Palästina vorzubereiten.

Werner beginnt in Winterswijk zu arbeiten, sein Bruder Horst in Doetichem. Im Winter 1937 fängt Werner im Werkdorp als Brot- und Konditor an zu arbeiten. Er verdient 12,50 pro Woche.

1939 erklärt er sich bereit, auf seinen gesamten Lohn zu verzichten, um seine Mutter und seine Schwester zu unterstützen. Seine Mutter flieht nach England und stirbt dort noch vor Ende des 2. Weltkrieges.

Als das Werkdorp am 20. März 1941 geräumt wurde, war Werner einer der sechzig, die blieben, um die laufenden Aufgaben zu erledigen und die Ernte einzubringen. Nach der endgültigen Schließung des Werkdorp im August 1941 geht er nach Amsterdam und findet dort bei seiner Schwester Sophie und ihrem Mann und ihrer Tochter Obdach.

Seine Schwester wurde im Mai 1943 verhaftet, fast unmittelbar nach ihrer Ankunft nach Westerbork überstellt und im Juni in Sobibor ermordet. Sein Bruder Horst wurde im November 1942 verhaftet und im April 1943 in Auschwitz ermordet.

Werner heiratete Bessie Levie im Juli 1942 und sie zogen in die Kuinderstraat in Amsterdam. Werner tauchte 1943 in Utrecht unter, erkrankte dort schwer und starb im Februar 1944 an einer Lungenentzündung.