Bruno Galantai

Bruno Galantai wurde am 14. April 1914 in Wien geboren. Er floh aus Österreich, das nach dem Anschluss am 13. März 1938 Teil des Deutschen Reiches wurde. Bruno kommt am 2. September im Werkdorp an, wo sein Bruder Paul seit über einem Jahr wohnt. Er arbeitet als Landwirt im Werkdorp. Nach der Räumung des Werkdorps am 20. März 1941 findet Bruno Obdach bei der Familie Drukker an der Zuider Amstellaan (heute Rooseveltlaan).

Am 14. Mai 1941 erfolgt ein Bombenanschlag auf eine von deutschen Offizieren bewohnte Villa an der Bernard Zweerskade. Es gibt keine Opfer. Wenige Wochen später wird die Telefonzentrale der Luftwaffe auf Schiphol gesprengt und ein Wehrmachtsangehöriger schwer verletzt. Diese Angriffe werden von den Deutschen Juden zugeschrieben. Zusammengenommen war dies für die Deutschen ein Grund, eine zweite Razzia in Amsterdam durchzuführen und mehr als 300 junge jüdische Männer zu verhaften. Die Gruppe wird in das Durchgangslager Schoorl eingeliefert. Dazu gehören 61 Werkdorpers. Sie werden nach Alter (18-35 Jahre), Gesundheit und dass vorhanden sein von vier jüdischen Großeltern ausgewählt. Nach zwei Wochen fährt Kurt mit 56 anderen Werkdorpers in einer Gruppe von 300 Juden nach Mauthausen. Sie werden dort durch Zwangsarbeit in Steinbrüchen und/oder medizinische Experimente getötet. Bruno wird am 18. September 1941 ermordet.

Mutter Gisela wird gezwungen von der Krottenbachstraße in Wien in ein „Judenhaus“ in der Hollandstraße 2/37 in Wien umziehen. Sie wird am 31. August 1942 deportiert und am 4. September 1942 in Minsk in Weißrussland ermordet. Das Schicksal von Vater Galantai ist unbekannt.