27 Jahre
Herbert wurde am 8. März 1919 in Berlin geboren. Er wird Schriftsetzer in einer Druckerei. Im Herbst 1939 floh er aus Deutschland und fand im September 1939 eine Stelle im Werkdorp. Dort erhält er eine landwirtschaftliche Ausbildung. Er ist einer der Werkdorpers, die sich auf die Auswanderung in die Dominikanische Republik vorbereiten. Im Laufe des Jahres 1940 wird klar, dass es dazu nicht kommen wird. Herbert ist einer der 60, die bei der Räumung des Werkdorps am 20. März 1941 bleiben dürfen. Nach der endgültigen Räumung des Werkdorps im August 1941 fand er eine Bleibe bei der Familie Glas-Pijper in Gouw.
Auch seine zukünftige Frau Herta Stern kann dorthin gehen. Hoogwoud ist der Ort, an dem Herbert und Herta am 11. Oktober 1941 geheiratet haben. Im April 1942 mussten sie wegen der Ankündigung der deutschen Besatzer, die Küstenregion von Juden zu befreien, von dort weg. Sie ziehen mit einer großen Gruppe von Pionieren nach Deventer, von wo aus sie bei Bauern in der Umgebung Arbeit und eine Wohnung suchen. Herbert und Herta lassen sich mit einer Gruppe von mindestens 20 Pionieren in Almelo nieder. Von dort aus suchen sie nach Bauern, bei denen sie arbeiten können. Im September 1942 erhielten einige Werkdorpers aus Almelo die Aufforderung, sich für ein Arbeitslager in Nunspeet zu melden. Ein paar Werkdorpers reagieren darauf, Herbert und Herta bleiben in Almelo und verstecken sich.
Ende 1942 beschließen sie, nach Amsterdam zurückzukehren, wo sie sich den anderen Werkdorpers anschließen, die im Jugendhaus des jüdischen Rates untergebracht sind. Auch dort sind sie nicht sicher, sie finden noch einen Platz für sich beiden, werden aber Ende Mai 1943 verhaftet und ins Lager Westerbork gebracht. Anfang April 1944 wurden sie nach Theresienstadt deportiert. Sechs Monate später werden sie, immer noch zusammen, nach Auschwitz überstellt. Sie kennen sich seit fünf Jahren und sind seit drei Jahren zusammen. Und dann trennen sich ihre Wege.
Anfang Dezember 1944 wurde Herbert nach Groß-Rosen und von dort ins Lager Flossenbürg deportiert. Das ist Ende Dezember. Dort starb er kurz vor der Befreiung an den Folgen der mörderischen Zwangsarbeit, die er in den unterirdischen Waffenfabriken verrichten musste. Er stirbt am 3. April 1945. Seine Frau Herta hat der Überlieferung nach die Befreiung in Bergen-Belsen miterlebt, da ist sie aber schon so abgemagert und von Leiden geschwächt, dass jede Hilfe zu spät kommt.
Biographische Daten
Familie
Sohn von
- Martha Tombowsky-Schulz * 21-06-1877 in Liza und
- Jacob Tombowsky * 23-12-1882 in Berlin
Letzte Adresse
Berlin (Prenzlauerberg)
Letzte bekannte Aufenthaltsorte in den Niederlanden
- 07-09-1939
Werkdorp Wieringen, Nieuwesluizerweg 42, Slootdorp (Wieringen) - 28-07-1941
Gouw (gem.Hoogwoud) fam. Glas-Pijper - 09-04-1942
Deventer, Papenstraat 45 - 24-05-1942
Almelo, Werfstraat 11 - 22-12-1942
Amsterdam, Plantage Franschelaan 13 - 11-05-1943
Amsterdam, Nieuwe Keizersgracht 39-I - 26-05-1943
Auf Transport nach kamp Westerbork Baracke 61 - 05-04-1944
Auf Transport nach Theresienstadt - 12-10-1944
Auf Transport nach Auschwitz - 06-12-1944
Auf Transport nach Lager Friedland (Gross Rosen) - 15-12-1944
Auf Transport nach Lager Hersbruck (Flossenburg)